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Brot bei Diabetes Typ 2

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Hanna Isbrecht

Hanna studiert Ernährungsmedizin im Master. In ihrer Bachelorarbeit hat sie sich mit den Stoffwechselprodukten von Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 beschäftigt. Sport und Ernährung sind ihre Leidenschaft, weshalb sie den Blog als Werkstudentin unterstützt.

Brot enthält eine Menge Kohlenhydrate – und die sind bekannt dafür, den Blutzuckerspiegel in die Höhe zu treiben. Aber müssen Personen mit Typ-2-Diabetes deshalb auf ihre geliebte Brotzeit verzichten? Natürlich nicht! Trotzdem gibt es Brotsorten, die für Personen mit Typ-2-Diabetes empfehlenswerter sind als andere. In diesem Blogbeitrag erfährst du, welches Brot sich bei Diabetes besonders gut eignet, worauf du beim Kauf achten solltest und wie du mit der Diabetes-App glucura deine Brotsorte findest, die deinem individuellen Blutzucker besonders guttut. Am Ende findest du außerdem noch ein leckeres blutzuckerfreundliches Brotrezept zum Nachbacken. 

Brot ist lecker und die Basis für eine schnelle, unkomplizierte Mahlzeit. Jedoch bestehen Brot und Backwaren zu einem großen Teil aus Getreide – und das wiederum bringt eine ganze Menge Kohlenhydratemit sich. Viele Menschen, die die Diagnose Diabetes Typ 2 erhalten, machen sich deshalb Sorgen, dass sie ihr geliebtes Käsebrot in Zukunft komplett von ihrem Speiseplan streichen müssen.  

Was wir hier schonmal verraten: Ganz auf Brot verzichten musst du nicht. Denn zum einen ist es je nach Brotsorte, aber auch von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich, wie der Blutzuckerspiegel reagiert.  Wie das ganz individuell für dich aussieht, kannst du mit der Diabetes-App glucura herausfinden. Mittels kontinuierliche Glukosemessungen (CGM) kannst du zusammen mit dem Brot-Check aus unseren Experimentier-Ideen, bestehend aus drei vorgeschlagenen Brotsorten und deinem Lieblingsbrot, herausfinden, welche Brotsorten du besser wählst und welche eher zu einem starken Blutzuckeranstieg führen. glucura leitet dich dafür Schritt für Schritt an und wir bewerten deine Blutzuckerreaktionen auf Mahlzeiten im Ampelsystem. 

Zudem bietet die glucura-App Tipps und Tricks, wie du deine geliebte Brotzeit beibehalten kannst. Denn deine Blutzuckerreaktion kannst du zum Beispiel mit einem passenden Belag optimieren. Eiweißhaltige Beläge wie Putenbrust und Rührei können deine Blutzuckerantwort möglicherweise verbessern. 

Kohlenhydrate sind die bevorzugte Energiequelle unseres Körpers und zählen neben Eiweißen und Fetten zu den sogenannten Makronährstoffen. Es gibt dabei grob gesagt drei große Kohlenhydratgruppen, die vom Körper unterschiedlich schnell verwertet werden. 

Einfachzucker, wie Glukose oder Fruktose, und Zweifachzucker, wie der klassische Haushaltszucker (Saccharose), gelangen schon nach kurzer Zeit ins Blut. Sie sorgen dafür, dass der Blutzuckerspiegel schnell und hoch ansteigt.  

Bei Lebensmitteln aus Mehrfachzuckern, gerade bei den sog. komplexen Kohlenhydraten, hat der Körper etwas mehr zu tun. Sie bestehen nämlich aus langen verzweigten Kohlenhydratketten, die erst aufgespaltet werden müssen, bevor sie in die Blutbahnen gelangen. Deshalb dauert es oft länger bis der Blutzuckerspiegel steigt. Im Allgemeinen gilt also: die komplexen Kohlenhydrate steigen in der Regel etwas langsamer an. Diese Faustregel gilt aber nicht für alle Menschen gleichermaßen!  

So viel also zu den Grundlagen. Bei der Frage, welches Brot sich bei Diabetes am besten eignet, spielen vor allem auch die verwendeten Mehl- bzw. Getreidesorten eine zentrale Rolle.   

Beim Raffinieren von Getreide zu Weißmehl wird nämlich die Schale des Getreidekorns – und damit auch die Ballaststoffe – entfernt. Das macht es dem Körper leichter, die Zuckerketten in Glukose zu spalten und diese ins Blut aufzunehmen. Denn Ballaststoffe kann der Körper nicht verdauen. Diese wirken wie eine Art Puffer, wodurch es länger dauert bis der Zucker freigesetzt wird. Daher steigt der Blutzucker nach dem Verzehr eines ballaststoffreichen Vollkornbrotes in der Regel langsamer und weniger stark an als nach dem Verzehr eines Weißbrotes1. Es gibt aber auch die Möglichkeit, letzteres mit Ballaststoffen zu kombinieren also z.B. etwas Rohkost vor der Brotmahlzeit zu sich zu nehmen – auch bekannt als Rohkost-Trick in der glucura-App. Das kannst du in glucura individuell für dich ausprobieren. 

Ein weiterer Hinweis darauf, welches Brot tendenziell eher blutzuckerfreundlich ist, liefert der glykämische Index (GI). Er stuft Lebensmittel nach ihren Auswirkungen auf den Blutglukosewert ein. Den höchsten GI hat dabei reine Glukose – sie gilt als Vergleichswert für alle anderen Lebensmittel2. Produkte mit einem Wert von weniger als 55 gelten in der Regel als blutzuckerfreundlich. Dazu gehören im Brot-Bereich Brote aus dem vollen Korn, wie zum Beispiel Pumpernickel oder Brote aus Schrot, Kleie oder gekeimtem Getreide. 

Eine Ernährung mit einem niedrigen GI kann bei Personen mit Diabetes Typ 2 zu einer Verbesserung der Blutzuckerkontrolle führen3. Dennoch sind die Blutzuckerreaktionen von Person zu Person verschieden4, weshalb dies nicht für alle gilt. Denn zwei Menschen, die ein und dasselbe Lebensmittel verzehren, können im Anschluss völlig unterschiedliche Blutzuckerreaktionen aufweisen. Der GI ist somit zwar ein guter erster Anhaltspunkt, um als Person mit Diabetes ein gutes Brot zu finden, aber trotzdem lohnt es sich, die individuelle Reaktion deines Körpers auszutesten – z.B. mit der Diabetes-App glucura.   

Vollkornbrot wirkt sich bei vielen Menschen allgemein weniger stark auf den Blutzuckerspiegel aus als Weißbrot und liefert ganz nebenbei wertvolle Nähr- und Ballaststoffe. Der Begriff „Vollkorn“ ist in Deutschland übrigens geschützt. Ein Vollkornbrot muss zu mindestens 90 Prozent aus Vollkornmehl oder Schrot bestehen5. Mehrkorn ist nicht gleichzustellen mit Vollkorn. Es bedeutet lediglich, dass mindestens drei verschiedene Getreidesorten bei der Herstellung verwendet wurden5.  

Viele der Varianten beim Bäcker oder im Supermarkt sind aber Mischbrote. Bei verpacktem Brot kannst du mit einem Blick auf das Etikett erfahren, welche Zutaten dafür verwendet wurden, denn Begriffe wie fit, vital oder natürlich sagen häufig wenig aus. Beim Großteil der verkauften Brote wird nämlich neben Mehl, Wasser und Salz auch Zucker zugesetzt. Es kommt somit vor, dass das dunkelste Brot nicht das mit dem höchsten Vollkornanteil ist, sondern mit Malz dunkel gefärbt wurde. Typische Bezeichnungen für Zucker oder Zuckeraustauschstoffe sind zum Beispiel Malz, Zuckercouleur, Glukosesirup oder Invertzuckersirup.  

Wenn du Zeit und Lust hast, kannst du auch selbst ein diabetesfreundliches Brot backen. Das bietet den großen Vorteil, dass du dir aussuchen kannst, welche Zutaten du in deinem Brot haben möchtest.  

Tolle Zutaten für dein selbstgebackenes Brot sind neben Kleie, Schrot und hochwertigen Vollkornmehlen zum Beispiel Kürbis- und Sonnenblumenkerne oder Leinsamen. Gerade Nüsse und Samen enthalten gesunde Fette und Eiweiße – vor allem in Kombination mit Ballaststoffen, durch z.B. geraspeltes Gemüse, kann das helfen, deine Blutzuckerantwort auf Brot zu verbessern. Wenn nicht direkt im Brot, dann kann das Ganze aber eben auch durch Belag, wie Avocado, Ei, oder Geflügelwurst, hinzugefügt werden. 

Falls du nach einem besonders blutzuckerfreundlichen Brot suchst, haben wir ein tolles Rezept für dich: Ein Körnerbrot, das völlig ohne Mehl auskommt.  

Die Zutaten für dein diabetesfreundliches Brot:  

  • 140 g Sonnenblumenkerne 
  • 100 g ganze Leinsamen 
  • 50 g ungeschälte Sesamsamen 
  • 50 g grobe Haferflocken 
  • 50 g Lupinenmehl 
  • 50 g Quinoaflocken 
  • 4 EL Flohsamenschalen (etwas weniger, falls du Pulver verwendest) 
  • 2 EL Chiasamen (alternativ mehr Leinsamen) 
  • 1TL Salz 
  • 3 EL Kokosöl oder Olivenöl 
  • 350 ml Wasser 

  1. Lege eine Kastenform mit Backpapier aus. 
  1. Gib zuerst alle trockenen Zutaten in eine große Rührschüssel und vermische sie sorgfältig. 
  1. Falls du Kokosöl verwendest, gibst du es in eine Tasse, stellst diese in ein Wasserbad und lässt das Fett langsam schmelzen. 
  1. Wenn das Öl flüssig ist, gibst du es gemeinsam mit dem Wasser zur Trockenmasse. 
  1. Achtung, jetzt muss es schnell gehen, denn der Teig wird sehr schnell fest: Rühre die Masse zügig um, sodass alles so gut wie möglich vermischt ist. 
  1. Gib den fertigen Teig sofort in die Kastenform. Anschließend lässt du das Brot mindestens zwei Stunden (oder über Nacht) ruhen. 
  1. Nach Ablauf der Ruhephase stellst du die Backofentemperatur auf 170 Grad. 
  1. Sobald der Ofen vorgeheizt ist, stellst du die Kastenform mit dem Brot in den Ofen. 
  1. Nach etwa 20 Minuten holst du das Brot aus der Form und legst es direkt auf den Rost, damit es von allen Seiten gleichmäßig knusprig wird. 
  1. Backe das Brot dann für weitere 30 bis 40 Minuten. 

Das Brot lässt sich gut einfrieren und schmeckt frisch aufgetoastet wunderbar. Falls du bestimmte Saaten nicht magst oder verträgst, kannst du die meisten Zutaten beliebig austauschen – zum Beispiel durch diverse Nüsse. Essenziell sind die Leinsamen und Flohsamenschalen, denn sie sorgen dafür, dass das Brot nicht auseinanderfällt. 

Wie stark dein Blutzucker nach dem Verzehr eines Brotes reagiert, ist ganz individuell. Mit der Diabetes-App glucura hast du die Möglichkeit, genau das herauszufinden und verschiedene Lebensmittel, wie unterschiedliche Brotsorten zu testen. Mit in dem Päckchen, was du von uns zugeschickt bekommst, ist ein Glukosesensor (CGM) enthalten, der bis zu zwei Wochen lang deinen Blutzucker abbildet. Wie stark deine Blutzuckerreaktion nach einer Mahlzeit ist, kannst du dann in der App mit Hilfe eines Ampelsystems ganz einfach nachvollziehen. Diese werden übrigens auch in der App gespeichert, sodass du im Nachhinein auch immer noch schauen kannst, welches Brot für dich am besten geeignet ist. 

 

Außerdem kannst du verschiedene Beläge wie Frischkäse, Avocado oder Putenbrust ausprobieren und testen, welcher Belag bei dem gleichen Brot deine Blutzuckerreaktion abmildert. Zusätzlich unterstützen wir dich mit hilfreichen Tipps, wie du deine Mahlzeiten allgemein blutzuckerfreundlicher gestalten kannst. Sollte also ausgerechnet bei deinem Lieblingsbrot dein Blutzucker stärker ansteigen als bei anderen Brotsorten, musst du nicht gleich auf das Brot verzichten! Mit den richtigen Tricks bezüglich der Reihenfolge oder Zusammensetzung der Mahlzeit, kannst du es weiterhin genießen. 

Bei Typ-2-Diabetes kannst du jedoch nicht nur durch die richtige Ernährung viel bewirken. Auch mit weiteren Lebensstilfaktoren wie Bewegung und Sport kannst du deinen Diabetes verbessern. glucura ermutigt dich somit mehr Alltagsbewegung in deinen Tagesablauf zu integrieren, indem du z.B. ein Schrittzähler verbindest und dein Schrittziel im Blick behältst. Für mehr Bewegung und Sport sowie spannende Wissenslektionen findest du zusätzliche Videos von unseren Expertinnen und Experten. 

Du bist neugierig geworden und möchtest glucura gerne testen? Nachdem wir in unserer Studie zeigen konnten, dass glucura Typ-2-Diabetes erfolgreich therapiert 6, führen wir nun eine weitere klinische Studie zu glucura durch. Hier hast du aktuell die Möglichkeit glucura für 2×90 Tage zu testen und bis zu 180 Euro Aufwandsentschädigung zu erhalten. Alle Infos zu der Teilnahme findest du auf unserer Studienseite. Falls du nicht für die Studie geeignet sein solltest, kannst du dir glucura aber auch per Rezept von deiner Ärztin oder deinem Arzt verschreiben lassen.  

Mit Typ-2-Diabetes musst du nicht auf Brot verzichten! Wir empfehlen allgemein, eher die Vollkornvariante zu wählen, also Brote aus dem vollen Korn, Schrot, gekeimtem Getreide und Sorten, die viele Nüsse und Samen enthalten. Das kann dafür sorgen, dass der enthaltene Zucker langsamer abgegeben wird und dein Blutzucker stabiler bleibt. Neben wertvollen Ballaststoffen führst du deinem Körper so außerdem eine große Portion Vitamine und Mineralstoffe zu.  

Wie dein Körper auf die unterschiedlichen Brotsorten reagiert, ist jedoch sehr individuell. Mit der Diabetes-App glucura kannst du herausfinden, welches Brot besonders gut für deine Blutzuckerreaktion geeignet ist. Möchtest du glucura für 2×90 Tage testen? Dann nimm an unserer Studie teil. Alle Infos dazu findest du auf unserer Studienseite!  

  1. Slavin, J. L. Dietary fiber and body weight. Nutrition 21, 411–418 (2005). 
  2. Verbessern Nahrungsmittel mit niedrigem glykämischen Index und niedriger glykämischer Last die Blutzuckerkontrolle? https://www.diabinfo.de/leben/info-ecke/nachrichten/nachrichten/article/verbessern-nahrungsmittel-mit-niedrigem-glykaemischen-index-und-niedriger-glykaemischer-last-die-blutz.html (2021). 
  3. Brand-Miller, J., Hayne, S., Petocz, P. & Colagiuri, S. Low–Glycemic Index Diets in the Management of Diabetes: A meta-analysis of randomized controlled trials. Diabetes Care 26, 2261–2267 (2003). 
  4. Zeevi, D. et al. Personalized Nutrition by Prediction of Glycemic Responses. Cell 163, 1079–1094 (2015). 
  5. Ist Mehrkornbrot immer auch Vollkornbrot? | Verbraucherzentrale Bayern. https://www.verbraucherzentrale-bayern.de/wissen/haetten-sies-gewusst/ist-mehrkornbrot-immer-auch-vollkornbrot-8688 (2016). 
  6. Kannenberg, S. et al. Unlocking Potential: Personalized Lifestyle Therapy for Type 2 Diabetes Through a Predictive Algorithm-Driven Digital Therapeutic. J. Diabetes Sci. Technol. 19322968241266820 (2024) doi:10.1177/19322968241266821. 

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