Studienleiter Dr. Freckmann im Interview: Die glucura-Studie als Meilenstein für zukünftiges Lebensstilmanagement

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Dr. med. Guido Freckmann

Dr. Guido Freckmann ist Facharzt für Allgemeinmedizin und ärztlicher Leiter des Instituts für Diabetes-Technologie (IfDT) in Ulm. Vor seinem Studium absolvierte der gebürtige Niedersache eine Ausbildung zum Feingeräteelektroniker am Max-Planck-Institut. Mit der Vision, Technik und Medizin zu verbinden, kam Dr. Freckmann schließlich ans Institut für Diabetes-Technologie in Ulm. Heute forscht er mit seinem Team hauptsächlich zu Mess- und Dosierungssystemen, KI und DiGA aus dem Bereich Diabetologie.

Dr. Freckmann, was sind für Sie die wichtigsten Innovationen im Bereich Diabetes?

Wenn wir uns das Leben von Personen mit Diabetes vor 30 Jahren anschauen, dann hat sich unheimlich viel getan. In den 00ern war beispielsweise die kontinuierliche Glukosemessung (CGM) eher die Ausnahme, während sie heute bei Typ-1-Diabetes selbstverständlich ist. Zum Management des Diabetes gab es damals hauptsächlich Teststreifen, für die ein Tropfen Blut benötigt wurde. Inzwischen gibt es nicht nur die zuverlässige Abbildung des Glukoseverlaufs über CGM-Sensoren, sondern auch neue Möglichkeiten der Therapie und zusätzliche Schulungen. Zudem können Patientinnen und Patienten mittlerweile hervorragende technologische Unterstützung bekommen.

Wenn wir uns die Zukunft der Behandlung von Typ-2-Diabetes anschauen, in welche Richtung geht die Forschung und Entwicklung neuer Lösungsansätze zur Therapie?

Hier hat sich einerseits an Medikamenten eine Menge entwickelt in den letzten Jahren. Andererseits ist auch die Bedeutung der Physiologie endlich aus ihrem Schattendasein getreten. Es setzt sich mehr und mehr der Gedanke durch, dass Menschen mit Typ-2-Diabetes über ihren Lebensstil, Ernährung und Bewegung sehr viel machen können. Mit digitalen Gesundheitsanwendungen wie glucura gewinnt das noch mehr an Bedeutung. Das finde ich wichtig und erfreulich. Technologie kann also immer besser dabei unterstützen, dass Betroffene begleitende Informationen erhalten und zu Verhaltensänderung angeleitet werden.

Inwieweit kann Technologie bei der Verhaltensänderung eine Rolle spielen?

In einer CGM-Studie, die wir selbst durchgeführt haben, konnten wir beobachten, dass die Patientinnen und Patienten mit Typ-2-Diabetes dadurch, dass ihre Glukosekurven gesehen haben, schon anfingen ihr Verhalten zu ändern. Die Erkenntnis, wie hoch ihre Blutzuckerreaktion ausschlägt, hat schon am nächsten Tag zu einer Modifikation des Essverhaltens geführt —dass sie sich zum Beispiel für andere Mahlzeiten entschieden haben, oder dass sie weniger davon gegessen haben.

Was bedeutet das für den Einsatz von CGM bei einer DiGA wie glucura?

CGM ist ein hilfreiches System zur Blutglukosekontrolle, aber für Menschen mit Typ-2-Diabetes ist es schwierig, mit diesem System allein die richtigen Schlüsse für die Lebensstilanpassung zu ziehen. Wenn man die Daten strukturiert einsetzt und in Handlungsempfehlungen übersetzt, kann man damit viel verändern. Da sehe ich DiGA als gute Möglichkeit, das sinnvoll umzusetzen. Gerade in der richtigen Kombination von CGM mit DiGA sehe ich auch Zukunftspotential im Hinblick auf das Lebensstilmanagement bei Diabetes Typ 2. Denn durch DiGA wie glucura werden Betroffene ermutigt, sich eigenständig mehr mit ihrer Erkrankung auseinander zu setzen.

Was macht DiGA-Forschung so besonders?

DiGA sind etwas, wo ich sage, das geht in die richtige Richtung. Und ich bin sehr gespannt, was wir in unserer aktuellen Studie mit glucura herausfinden. Das Real-World-Setting der Studie untersucht die Wirksamkeit der Therapie und ermöglicht, dass diese neue Behandlungsmethode langfristig zur Verfügung stehen wird.

Was können Sie zur aktuellen glucura-Studie sagen Dr. Freckmann?

Diese Studie kann ein wichtiger Meilenstein darin sein, zu zeigen, wie das Lebensstilmanagement der Zukunft aussieht. Wir suchen gerade Patientinnen und Patienten mit Diabetes Typ 2, die ein Teil dieses potenziellen wissenschaftlichen Meilensteins sein wollen und bei der glucura-Studie mitmachen möchten. Man erhält auf der glucura-Website alle weiteren Informationen oder kann sich direkt per E-Mail unter fachkreise@glucura.de melden. Des Weiteren gibt es auch ein Blogartikel zur glucura Studie hier im Fachmagazin, der die Studie ausführlich erklärt.

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