Diabetes und Krebs: Welchen Zusammenhang gibt es?

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Amrei Stickling

Amrei ist ganzheitliche Gesundheitsberaterin und studiert Clinical Nutrition im Master. Sie beschreibt sich selbst als reisefreudigen Yogafan und neben den Themen Ernährung und Gesundheit beschäftigt sie sich liebend gerne mit der Persönlichkeitsentwicklung.

Krebs und Diabetes mellitus Typ 2 haben mehr gemeinsam, als du vielleicht denkst: Bei Menschen, die an Diabetes leiden, sind Krebserkrankungen inzwischen die häufigste Todesursache1. Doch was ist der Zusammenhang zwischen den beiden Krankheitsbildern – und was kannst du tun, um dein Risiko zu senken? In unserem Blogbeitrag erklären wir dir alles, was du wissen musst.

Die Folgeerkrankungen von Diabetes

Diabetes mellitus Typ 2 ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Zellen die Glukose aus der Nahrung nicht mehr richtig aufnehmen. Statt in Energie umgewandelt zu werden, bleibt die Glukose im Blut. Erkannt wird die Krankheit in der Regel durch erhöhte Blutzuckerwerte: Für eine eindeutige Diagnose messen Ärztinnen und Ärzten den Nüchtern-Blutzucker, den Langzeitzucker HbA1c und die Blutzuckerschwankungen bei einem oralen Glukosetoleranztest.

Immer mehr Menschen erkranken an Diabetes Typ 2. Die Hauptgründe sind, dass uns jede Menge hochkalorischer Nahrung zur Verfügung steht und wir uns im Alltag immer weniger bewegen. Manche Expertinnen und Experten sprechen inzwischen schon von einer Epidemie der Stoffwechselerkrankungen: Sie gelten als eine der größten Herausforderungen für die weltweite Gesundheitsversorgung.

Weil Diabetes Typ 2 im frühen Stadium oft keine oder nur schwer erkennbare Symptome verursacht, wird er meistens nur zufällig festgestellt. Wer eine Diagnose erhält, hat vielleicht schon jahrelang die Krankheit, ohne sich dessen bewusst zu sein. Aber schon, wenn du an einem Prädiabetes leidest – der Vorstufe von Diabetes Typ 2 – steigt dein Risiko für Komplikationen2.

Was es bei einer Diabetes-Erkrankung zu verhindern gilt, sind die Folgeerkrankungen3. Ein dauerhaft erhöhter Blutzucker löst verschiedene Prozesse im Körper aus, die Gefäße beschädigen und Entzündungen begünstigen können. Wer Diabetes hat, hat gleichzeitig ein deutlich erhöhtes Risiko, an Herz-Kreislauf-Leiden, Demenz oder Krebs zu erkranken.

Erhöht Diabetes das Krebsrisiko?

Dass Diabetes und Krebs zusammenhängen können, hast du bisher noch nie gehört? Tatsächlich zeigen viele Studien, dass bestimmte Krebsarten bei Menschen mit Diabetes besonders häufig auftreten. Bei Frauen gehören dazu zum Beispiel Darm-, Brust- und Bauchspeicheldrüsenkrebs, bei Männern sind es Darm-, Bauchspeichel-, Leber- und Blasenkrebs4,5.

Eindeutig geklärt ist der Zusammenhang zwischen Krebs und Diabetes allerdings bisher nicht. Dass beide Krankheiten oft gleichzeitig auftreten, könnte auch zum Teil am Lebensstil liegen: Bestimmte Faktoren, wie eine ungünstige Ernährung, Übergewicht oder chronischer Bewegungsmangel, können sowohl Diabetes als auch Krebs begünstigen4.

Nach aktuellem Stand der Wissenschaft sieht es so aus, als würde eine Diabetes-Erkrankung dazu beitragen, dass Tumorzellen schneller wachsen. Mit einer Diabetes-Diagnose ist das Krebsrisiko statistisch gesehen etwa 1,7-mal höher als bei einem Menschen mit gesundem Stoffwechsel 6. Krebs gilt inzwischen als die häufigste Todesursache bei Diabetes. Dieses Risiko geht allerdings zurück, wenn die Blutzuckerwerte richtig eingestellt sind – idealerweise passiert das, indem die Betroffenen ihren Lebensstil anpassen. Falls das nicht ausreicht, können auch Diabetes-Medikamente wie Metformin helfen, das Krebsrisiko zu senken1,5.

Was ist der Zusammenhang zwischen Krebs und Diabetes?

Was genau passiert bei Diabetes im Körper, das das Krebsrisiko steigen lässt? Expertinnen und Experten haben dazu verschiedene Theorien. Das Hauptmerkmal eines Diabetes Typ 2 ist die sogenannte Insulinresistenz. Die Körperzellen, die aus der Glukose aus deiner Nahrung eigentlich Energie produzieren sollen, nehmen diese nicht mehr richtig auf. Die Bauchspeicheldrüse schüttet dann immer größere Mengen des Hormons Insulin aus – denn Insulin ist so etwas wie der Schlüssel zu deinen Zellen. Ohne Insulin funktioniert unser Stoffwechsel nicht: Das sieht man zum Beispiel an Menschen mit Typ 1 Diabetes, bei denen der Körper aufgrund eines Defekts kein Insulin produziert und diese Insulin zuführen müssen.

Insulin ist also ein sehr wichtiges Hormon, das auch als Wachstumshormon beschrieben ist. Denn es führt auch zu vermehrter Zellteilung weshalb Forschende davon ausgehen, dass dauerhaft hohe Insulinspiegel auch das Wachstum von Krebszellen begünstigen könnten6. Bei Diabetes mellitus finden außerdem häufig Entzündungsprozesse im Körper statt: Sie können Krebszellen wachsen lassen und zu Veränderungen an gesunden Zellen führen.

Gerade bei übergewichtigen Menschen kommt noch ein weiterer Aspekt ins Spiel: Körperfett ist nämlich nicht nur ein Energiespeicher, es erzeugt auch bestimmte Hormone und Botenstoffe. Produziert der Körper zum Beispiel zu viele Adipokine, verändert das den Stoffwechsel. Auch Leptin, das sogenannte Sättigungshormon, kann bei zu hohen Spiegeln zum Problem werden: Es gibt Hinweise darauf, dass Leptin Brustkrebs aggressiver machen kann und das Risiko für Metastasen steigert 7,8. Du siehst also Diabetes begünstigt einige Krebsarten.

Bei einer Krebserkrankung ist der Blutzucker besonders wichtig

Wenn du deine Blutzuckerwerte stabil hältst, senkst du also gleichzeitig dein Risiko für Krebs und andere Diabetes-Folgeerkrankungen. Das Thema ist aber nicht nur interessant, wenn du dich für die Krebs-Prävention interessierst. Gerade Menschen, die schon an einer Krebserkrankung leiden, sollten auf ihre Blut-Glukosewerte achten: Ein schlecht eingestellter Blutzucker kann die Prognose verschlechtern.

Bei einer Studie mit Brustkrebspatientinnen wurde verglichen, ob sich die Blutzuckerwerte auf die Überlebenschancen auswirkten. Die Ergebnisse: Ob die Patientinnen Diabetes hatten oder nicht, spielte keine Rolle – wie gut die Blutzuckerwerte eingestellt waren dagegen schon. Während die Diabetes-Patientinnen mit guter Blutzuckerkontrolle eine ähnliche Prognose hatten wie stoffwechselgesunde Menschen, hatten Personen mit erhöhten Werten deutlich schlechtere Aussichten 9.

Ein Grund mehr seinen Diabetes regelmäßig bei der behandelnden Ärztin oder dem Arzt kontrollieren zu lassen und sich gemeinsam um einen gut eingestellten Diabetes zu bemühen. Mit der Diabetes-App glucura gibt es nun einen weiteren innovativen Ansatz wie du deinen Diabetes behandeln kannst. Mit einer auf dich zugeschnittene Lebensstiltherapie kannst du deine Blutzuckerwerte nachhaltig verbessern und so das Risiko für Folgeerkrankungen reduzieren.

So senkst du mit Diabetes dein Krebsrisiko

Es gibt einiges was du selbst tun kannst, um deine Blutzuckerkontrolle zu verbessern:

  • Bewege dich regelmäßig: Eine halbe Stunde Krafttraining pro Woche senkt dein Krebs- und Diabetesrisiko um 10-17 Prozent. 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche, wie zum Beispiel Radfahren oder Spazierengehen, reduzieren das Risiko um ganze 26 Prozent 10,11.
  • Ernähre dich gesund: Selbstgekochte Mahlzeiten aus frischen Lebensmitteln sind eigentlich immer eine gute Wahl. Mit viel Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkorngetreide und Obst, wenig tierischen Produkten und noch weniger Zucker und Alkohol fährst du richtig.
  • Behalte dein Gewicht im Auge: Mit einem normalen Körpergewicht senkst du das Risiko für Krebs und eine ganze Reihe an weiteren Krankheiten. Studien zeigen, dass sich Diabetes sogar rückgängig machen lässt, wenn man ausreichend Gewicht verliert durch eine Lebensstiltherapie 12.
  • Checke deinen Blutzuckerspiegel: Diabetes ist meistens eine Zufallsdiagnose – Umso wichtiger ist es, deine Blutzuckerwerte im Auge zu behalten. Eine regelmäßige Untersuchung bei deiner behandelnden Ärztin oder deinem Arzt ist daher sehr wichtig.
  • Übe einen gesunden Umgang mit Stress: Stress gilt als Mitverursacher von vielen psychischen und physischen Erkrankungen und ist außerdem ein großer Blutzuckerfeind. Finde heraus, welche Situationen dich am meisten belasten und was dir hilft, innerlich etwas mehr loszulassen. Toll sind zum Beispiel Achtsamkeitsübungen, Yoga, Meditationen oder einfach regelmäßige Auszeiten in der Natur.

Fazit: Diabetes und Krebs

Es gibt inzwischen viele Hinweise darauf, dass Diabetes und Krebs zusammenhängen. Warum das so ist, dazu gibt es unterschiedliche Theorien: Zu den möglichen Gründen gehören ein ungünstiger Lebensstil, Gefäßveränderungen durch zu hohen Blutzucker, vermehrte Zellteilung durch zu hohe Insulinspiegel und bestimmte Botenstoffe, die das Fettgewebe produziert.

Die gute Nachricht ist aber: Du kannst deinen Diabetes selbst in die Hand nehmen. Mit einer gesunden Ernährungsweise, einem normalen Körpergewicht, regelmäßiger Bewegung und gut eingestellten Blutzuckerspiegeln kannst du dein Krebsrisiko senken. Wenn du Diabetes hast, solltest du unbedingt regelmäßig zur ärztlichen Kontrolle gehen und auch die Krebsvorsorge wahrnehmen.

Um dir bei den konkreten Lebensstilanpassungen unter die Arme zu greifen, gibt es die Diabetes-App glucura. Mit einer auf dich zugeschnittene Lebensstiltherapie kannst du mit Ernährung, Bewegung und Schulung deine Blutzuckerwerte nachhaltig verbessern und so auch das Risiko für Folgeerkrankungen reduzieren. Willst du glucura testen, dann hol dir bei deiner Ärztin oder deinem Arzt ein Rezept für glucura, die Kosten dafür übernimmt deine Krankenkasse. Hast du noch Fragen zu glucura, dann komm gerne auch in unser Webinar.

Quellen:

  1. Deutsche Diabetes-Gesellschaft e.V. Krebs ist inzwischen die häufigste Todesursache bei Typ-2-Diabetes mellitus. Deutsche Diabetes Gesellschaft e.V. https://www.ddg.info/presse/krebs-ist-inzwischen-die-haeufigste-todesursache-bei-typ-2-diabetes-mellitus.
  2. Keller, I. Prädiabetes: Je nach Subtyp drohen ernste gesundheitliche Folgen. Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ) https://ddz.de/pradiabetes-je-nach-subtyp-drohen-ernste-gesundheitliche-folgen/ (2023).
  3. Kulzer, B. Körperliche und psychische Folgeerkrankungen bei Diabetes mellitus. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 65, 503–510 (2022).
  4. Pearson-Stuttard, J. et al. Worldwide burden of cancer attributable to diabetes and high body-mass index: a comparative risk assessment. Lancet Diabetes Endocrinol. 6, e6–e15 (2018).
  5. Krebs und Diabetes. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe https://www.diabetesde.org/ueber_diabetes/begleiterkrankungen_bei_diabetes/diabetes_und_krebs (2010).
  6. Avoxa-Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH. Krebs: Deshalb erhöht Diabetes das Tumorrisiko. Pharmazeutische Zeitung online https://www.pharmazeutische-zeitung.de/deshalb-erhoeht-diabetes-das-tumorrisiko-125456/.
  7. Übergewicht und Krebs – Sättigungshormon Leptin löst Kaskade aus, die Metastasen fördert. https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/uebergewicht-und-krebs-saettigungshormon-leptin-loest-kaskade-aus-die-metastasen-foerdert (2021).
  8. So macht Adipositas Brustkrebs aggressiver. Pharmazeutische Zeitung online https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-432017/so-macht-adipositas-brustkrebs-aggressiver/.
  9. Den Blutzuckerspiegel bei Brustkrebs gut kontrollieren | DKG. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/aktuelle-themen/news/den-blutzuckerspiegel-bei-brustkrebs-gut-kontrollieren.html.
  10. Mayor, S. Moderate exercise cuts type 2 diabetes risk but more is better, review finds. BMJ 355, i5605 (2016).
  11. Momma, H., Kawakami, R., Honda, T. & Sawada, S. S. Muscle-strengthening activities are associated with lower risk and mortality in major non-communicable diseases: a systematic review and meta-analysis of cohort studies. Br. J. Sports Med. 56, 755–763 (2022).
  12. DiRECT-Studie: Lebensstilintervention kann Diabetes mellitus Typ 2 rückgängig machen. DGE http://www.dge.de/wissenschaft/fachinformationen/lebensstilintervention-kann-diabetes-rueckgaengig-machen/.

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