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Rauchen als Auslöser von Diabetes Typ 2?

Ein paar Fakten rund ums Rauchen

Dass noch vor ein paar Jahren in deutschen Kneipen und Restaurants geraucht wurde, kann man sich heute kaum noch vorstellen. Das ist auch gut so, denn Rauchen gehört zu den größten gesundheitlichen Risiken unserer Zeit.

In Deutschland sterben jährlich mehr als 127.000 als Menschen an den Folgen ihres Tabakkonsums. Noch immer raucht rund ein Viertel der Männer und ein Fünftel der Frauen über 18 Jahren. Die einzig gute Nachricht: Bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen hat die Zahl der Rauchenden in den letzten Jahren deutlich abgenommen1.

Eigentlich weiß inzwischen fast jede und jeder, Rauchen ist schädlich. Dass Rauchen auch im Verdacht steht, Diabetes auszulösen, ist aber wohl den wenigsten Menschen aber nicht bewusst. Eine Reihe an Studien zeigen, dass Rauchende im Vergleich zu Nichtrauchenden ein etwa doppelt so hohes Risiko haben, an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Ähnliches gilt für Passivrauchende2. Hinzu kommt eine erhöhte Gefahr von Folgeerkrankungen durch das Rauchen, wenn bereits ein Diabetes besteht. Es gibt also gute Gründe, sich den Zusammenhang zwischen Diabetes und Rauchen einmal genauer anzusehen.

Dafür muss man aber erst einmal verstehen, wie ein Diabetes zustande kommt. Diabetes ist dabei eigentlich nur ein Sammelbegriff für verschiedene Stoffwechselerkrankungen. Was alle Varianten gemeinsam haben, sind chronisch erhöhte Blutzuckerwerte. Die mit großem Abstand häufigste Form ist Typ-2-Diabetes, auf der in diesem Artikel auch der Fokus liegt.

Anders als die anderen Varianten entsteht ein Typ-2-Diabetes in erster Linie durch einen ungünstigen Lebensstil, der dazu führt, dass die Körperzellen insulinresistent werden. Das bedeutet, sie reagieren nicht mehr auf das Signal des Hormons Insulin, weshalb die Glukose aus dem Blut schlechter aufgenommen wird. Langfristig erhöhte Blutzuckerwerte können den Blutgefäßen schaden und Diabetes Folgeerkrankungen herbeiführen, wie Bluthochdruck, Nervenschäden, Nierenproblemen, Augen- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 3,4 Neben genetischer Veranlagung, Übergewicht, Bewegungsmangel, ungesunder Ernährung, übermäßigen Alkoholkonsum und Dauerstress, stellt auch Rauchen ein beachtliches Risiko für die Erkrankung dar.

Wie groß ist das Diabetes-Risiko durch Rauchen und Passivrauchen?

Welchen großen Einfluss das Rauchen haben kann, wird oft unterschätzt. Aber Rauchen allein reicht nicht aus, um einen Diabetes zu verursachen. Studien weisen darauf hin, dass Rauchen das Risiko deutlich erhöht. Zum Beispiel haben stark Raucherende, die stoffwechselgesund sind, allein durch ihren Nikotinkonsum ein etwa doppelt so hohes Diabetesrisiko wie Nichtrauchende5.

Laut einer Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2015 konnte bei 11,7 Prozent der männlichen und 2,4 Prozent der weiblichen Diabetes Typ-2-Betroffenen, der Diabetes dem aktiven Rauchen zugeschrieben werden, wenn man von einem kausalen Zusammenhang ausgeht 6. Wie hoch dein Risiko ist, durch Rauchen an Diabetes zu erkranken, hängt aber von deiner individuellen Ausgangssituation ab. Es kommt darauf an, wie gesund du bist, wie viele Zigaretten du pro Tag rauchst, wann du angefangen hast zu rauchen und wie alt du heute bist. Passivrauchen hat übrigens eine ähnliche Wirkung: Menschen, die in der Kindheit und Jugend bei ihren Eltern „mitgeraucht“ haben, erkranken später häufiger an Typ-2-Diabetes als Kinder von Nichtrauchenden. Auch hier gilt natürlich: Je häufiger und intensiver das Rauchen im Umfeld, desto größer das Risiko6.

Warum erhöht Rauchen das Risiko für Diabetes Typ 2 und Folgeerkrankungen?

Zu der Frage, wie genau Rauchen das Diabetesrisiko erhöht, gibt es mehrere Theorien und Ansätze. Einige Studien weisen darauf hin, dass Rauchen die Insulinausschüttung in der Bauchspeicheldrüse erhöht. Andere gehen davon aus, dass Schadstoffe im Tabak die Insulinrezeptoren unempfindlicher machen: Zu den möglichen Übeltätern gehören beispielsweise Kohlenmonoxid, Arsen und Schwermetalle wie Cadmium. Sie könnten dazu beitragen, dass Rauchen eine Insulinresistenz verursacht7. Eventuell spielen auch Entzündungsreaktionen und oxidativer Stress eine Rolle8.

Stattdessen zur E-Zigarette zu greifen, ist ebenfalls keine besonders gute Idee. Zwar existieren derzeit kaum Studien, die den Zusammenhang zwischen E-Zigaretten und Diabetes untersuchen. Es gibt aber Hinweise darauf, dass E-Zigaretten das Risiko für Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen ebenfalls erhöhen. Außerdem vermuten Expertinnen und Experten, dass die sogenannten E-Liquids – also die Flüssigkeit, die beim Rauchen verdampft – den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt2,10,11.

Gut belegt ist, dass Rauchen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Atherosklerose begünstigt. Nikotin verengt die Blutgefäße: Das kann dazu führen, dass der Blutdruck steigt. Zudem können die Blutgefäße beschädigt werden sowie Blutgerinnsel entstehen und die Blutfettwerte sich verändern: In der Regel erhöht sich die Menge des (als ungünstig geltenden) LDL-Cholesterins, während der Anteil des „guten“ HDL-Cholesterins abnimmt9. Kommt dann noch eine ungesunde Ernährungsweise dazu, steigt das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Durchblutungsstörungen weiter an. Zusammen mit einem Diabetes, der ebenfalls den Gefäßen schadet, kommt es somit zu einer Doppelbelastung.

angezündete Zigarette abgelegt auf einem gelben Aschenbecher aus Keramik.

Rauchen und Diabetes: Doppelbelastung für die Lunge?

Eine weitere Doppelbelastung besteht im Bereich der Lunge. Denn interessanterweise haben viele Diabetes-Betroffene auch ohne zu rauchen bereits eine eingeschränkte Lungenfunktion:  Mehr als ein Viertel der von Typ-2-Diabetes Betroffenen entwickeln im Verlauf der Erkrankung Lungenprobleme und wahrscheinlich gibt es einen Zusammenhang zwischen Diabetes und einer Lungenfibrose 12. Ein Grund mehr, es dem Organ nicht durch Rauchen noch schwerer zu machen. Aber die meisten Diabetes Betroffenen wissen, wie schwer es ist, sich von seinen Gewohnheiten zu verabschieden. Aber natürlich gilt, wer seinen Diabetes verbessern möchte, muss etwas daran ändern – allen voran bei den Gewohnheiten, die den Diabetes (mit) ausgelöst haben. Dazu gehört eben neben der richtigen Ernährung und ausreichend Bewegung auch das Rauchen. Bei Ernährung und Bewegung kann dir glucura, die Diabetes-App auf Rezept, behilflich sein. Dafür trägst du bis zu zwei Wochen einen Gewebezuckersensor am Oberarm. Auf Basis dieser Daten zeigt die App dir Schritt für Schritt, wie du deine Ernährung und somit deine Blutzuckerwerte regulieren kannst, denn Studien haben gezeigt, wie individuell wir auf Lebensmittel reagieren. Wenn du also an einem nicht-insulinbehandelten Typ-2-Diabetes leidest und eine Ernährungsweise finden möchtest, die am besten zu dir und deinem Stoffwechsel passt und sich leicht in den Alltag integrieren lässt, informiere dich auf unserer Website, nehme am Webinar teil oder frage deine Ärztin oder deinen Arzt nach einem kostenlosen Rezept für glucura. Hast du eine Diagnose-/DMP-Bestätigung kannst du dich auch direkt bei deiner Krankenkasse melden.

Aufhören ist schwierig – aber es lohnt sich

Leichter gesagt als getan: Die meisten Rauchenden haben schon mehrfach versucht, die Zigaretten aus ihrem Leben zu verbannen. Nikotin macht sehr schnell körperlich abhängig und hat zusätzlich ein sehr hohes Suchtpotenzial13–15.

Trotzdem solltest du natürlich versuchen, das Ganze noch einmal anzugehen. Wer mit dem Rauchen aufhört, reduziert nämlich das Risiko für Diabetes um satte 30 bis 40 Prozent16. Gleichzeitig senkst du die Wahrscheinlichkeit von allen weiteren Komplikationen, die mit dem Rauchen zusammenhängen, wie Zahnproblemen und vorzeitigen Alterungserscheinungen17

Interessant ist übrigens, dass ein Rauchstopp das Diabetesrisiko oft kurzzeitig zuerst erhöht, gerade weil Menschen dazu tendieren in dieser Zeit an Gewicht zuzunehmen. Die fehlenden Zigaretten sollten also nicht mit Süßigkeiten kompensiert werden. Die Senkung des Risikos für Diabetes und deren Folgeerkrankungen durch den Raucherstopp braucht also etwas Zeit, es lohnt sich aber immer aufzuhören.18 Zur Unterstützung beim Aufhören gibt es heutzutage unzählige Angebote: Nikotinpflaster oder Kaugummis sollen zumindest am Anfang die körperlichen Entzugssymptome abschwächen. Um die Abhängigkeit zu besiegen, haben sich unter anderem aber auch Meditations- und Entspannungstechniken bewährt. Alternative Methoden wie Akupunktur und Hypnose können ebenfalls einen Versuch wert. Viele Arztpraxen und Krankenkassen bieten spezielle Programme an, die das Aufhören erleichtern können. 

Dass Rauchen ein Mit-Verursacher von Diabetes Typ 2 sein kann, ist vielen Menschen nicht bewusst. Immer mehr Studien zeigen aber, dass das Risiko für eine Diabetes-Diagnose durch Rauchen deutlich zunimmt. Mögliche Gründe dafür sind die enthaltenen Schadstoffe und Schwermetalle, Entzündungen und oxidativer Stress sowie die Wirkung des Nikotins auf die Gefäße und Insulinrezeptoren. Letzteres führt auch dazu, dass bei einem bestehenden Diabetes bereits belastete Gefäße zusätzlich Schaden tragen können. Die gute Nachricht ist aber, dass sich das Risiko durch einen Rauchstopp wirksam reduzieren lässt.

Neben dem Raucherstopp ist aber auch eine Lebensstil-Therapie ein effektiver Weg, um dich vor Folgeerkrankungen zu schützen. Für die Themen Bewegung und Ernährung bietet dir glucura eine Unterstützung: Mit der Diabetes-App glucura kannst du mit einer vorliegenden Diabetes Typ 2 Diagnose, die nicht insulinpflichtig ist, deine Blutzuckerreaktion beobachten und kontrollieren. Du bekommst Mahlzeiten-Feedback sowie personalisierte Ernährungsempfehlungen, die du dann Schritt für Schritt in deinen Alltag integrieren kannst. Und das nicht nur, wenn du bis zu zwei Wochen einen Glukosesensor trägst: Mittels künstlicher Intelligenz können wir deine Blutzuckerreaktion auch in der Phase ohne Sensor voraussagen. Du bist interessiert? Hol dir bei deiner Ärztin oder deinem Arzt ein Rezept für glucura, die Kosten dafür übernimmt deine Krankenkasse. Hast du eine Diagnose-/DMP-bestätigung kannst du dich auch direkt an die Krankenkassen wenden. Hast du noch Fragen zu glucura, dann komm gerne auch in unser Webinar.

Quellen

  1. Rauchen. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/r/rauchen.
  2. Brath, H., Kaser, S., Tatschl, C., Fischer-See, S. & Fasching, P. Rauchen, erhitzte Tabakprodukte, Alkohol und Diabetes mellitus (Update 2023). Wien. Klin. Wochenschr. 135, 84–90 (2023).
  3. Diabetes Deutschland · Das Metabolische Syndrom. https://www.diabetes-deutschland.de/metabolischesyndrom.html.
  4. Fahed, G. et al. Metabolic Syndrome: Updates on Pathophysiology and Management in 2021. Int. J. Mol. Sci. 23, 786 (2022).
  5. Rauchen fördert Typ-2-Diabetes und Folgeerkrankungen. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe https://www.diabetesde.org/pressemitteilung/rauchen-foerdert-typ-2-diabetes-folgeerkrankungen (2017).
  6. Pan, A., Wang, Y., Talaei, M., Hu, F. B. & Wu, T. Relation of active, passive, and quitting smoking with incident type 2 diabetes: a systematic review and meta-analysis. Lancet Diabetes Endocrinol. 3, 958–967 (2015).
  7. Rauchen und Diabetes. https://www.diabetes-deutschland.de/archiv/5061.htm.
  8. Ärzteblatt, D. Ä. G., Redaktion Deutsches. Typ-2-Diabetes: Aktiv- und Passivrauchen erhöhen das Diabetesrisiko. Deutsches Ärzteblatt https://www.aerzteblatt.de/archiv/174963/Typ-2-Diabetes-Aktiv-und-Passivrauchen-erhoehen-das-Diabetesrisiko (2016).
  9. Schubert, F. & Lalouschek, W. Schlaganfall. in Klinische Neuropsychologie (eds. Lehrner, J., Pusswald, G., Fertl, E., Kryspin-Exner, I. & Strubreither, W.) 303–314 (Springer-Verlag, Vienna, 2006). doi:10.1007/3-211-32303-1_23.
  10. E-Zigaretten – alles andere als harmlos – BfR. https://www.bfr.bund.de/de/e_zigaretten___alles_andere_als_harmlos-129574.html.
  11. Tabak und Rauchen erhöht das Diabetes-Risiko. https://www.diabinfo.de/vorbeugen/was-kann-ich-tun/was-ist-mit-tabak.html.
  12. e.V, D. D.-G. Fast so gefährlich wie Rauchen. Deutsche Diabetes Gesellschaft e.V. https://www.ddg.info/diabetes-zeitung/ddg-07-08/2021/fast-so-gefaehrlich-wie-rauchen.
  13. Körperliche Abhängigkeit. rauchfrei-info.de https://rauchfrei-info.de/informieren/rauchen-gesundheit/tabakabhaengigkeit/koerperliche-abhaengigkeit/.
  14. Nikotinsucht: So schnell macht Rauchen abhängig. https://www.spektrum.de/news/so-schnell-macht-rauchen-abhaengig/1531357.
  15. Zeitung, S. Nikotin: Wenige Zigaretten können süchtig machen. Süddeutsche.de https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/zeichen-der-nikotinabhaengigkeit-schon-wenige-zigaretten-taeglich-koennen-suechtig-machen-1.1736153 (2018).
  16. Quitting smoking cuts your risk of developing type 2 diabetes by 30–40%. https://www.who.int/news/item/14-11-2023-quitting-smoking-cuts-your-risk-of-developing-type-2-diabetes-by-30-40.
  17. Śliwińska-Mossoń, M. & Milnerowicz, H. The impact of smoking on the development of diabetes and its complications. Diab. Vasc. Dis. Res. 14, 265–276 (2017).
  18. Nach dem Rauchstopp steigt Diabetes-Gefahr. AerzteZeitung.de https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Nach-dem-Rauchstopp-steigt-Diabetes-Gefahr-252172.html (2019).

Amrei Stickling

Amrei ist ganzheitliche Gesundheitsberaterin und studiert Clinical Nutrition im Master. Sie beschreibt sich selbst als reisefreudigen Yogafan und neben den Themen Ernährung und Gesundheit beschäftigt sie sich liebend gerne mit der Persönlichkeitsentwicklung.

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